Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Interessierte,

herzlich willkommen auf der Homepage unseres jungen Vereins „Alte Stadt-Apotheke Gochsheim - Museum & Kultur e.V“ (APO).

Wir betreiben in Kraichtal- Gochsheim gemeinnützig ein kleines Apothekenmuseum in der ehemaligen Hof- und Stadtapotheke. Es wurden damit auch Räumlichkeiten für kulturelle Zwecke geschaffen.

Wir freuen uns immer über interessierte und interessante Besuche. Sonderführungen sind nach Vereinbarung möglich. Und, falls gewünscht, auch Kaffee und Kuchen wie hier beim kürzlichen Besuch des Bruchsaler Kneipp- Vereins.

Die "Apotheke" selbst  erstrahlte 2022 wieder in neuem Glanz. Unter dem Schutt und alten Linoleumböden fanden sich die guterhaltenen  ursprünglichen Holzdielen und das Fachwer erkennen. Sie sind nach vielen Jahrzehnten wieder sichtbar und Teil der Historie unseres Museums.

Wir sind überwältigt, wie viele Interessierte bisher unseren Einladungen folgten und uns sogar Ausstellungsstücke zur Verfügung stellten. Das macht Mut für die Zukunft. Sarina Pfründer, damalige Vorsitzende der Kraichgau - Förderung „LEADER“, meinte zutreffend, es sei „wunderschön“ geworden.  KraichgauTV drehte auch einen tollen Film über unser Projekt. Den finden Sie, wie hoffentlich noch mehr Interessantes, zum "Stöbern" hier auf unseren weiteren Seiten. Zum Beispiel bei "Wir über uns". Viel Spaß.

Irmgard Tauss, Vorsitzende

PS: Näheres zu allen Themen finden Sie bei "Wir über uns" und bei den Terminen . 

 

 

Spuk und Geister in der Alten Stadt-Apotheke

Der Geist der Alten Stadt-Apotheke Gochsheim

Seit 340 Jahren spukt unser kleiner Geist in der Apotheke. Wer Glück hat, kann bei der einen oder anderen Veranstaltung auch ein paar seiner Geschichten und Erlebnisse von damals erfahren. Schließlich erfährt man als neugieriger Geselle einiges in dieser langen Zeit.
Dann lässt sich das eitle Wesen vielleicht sogar tagsüber fotografieren. Übrigens: Auch „Kräutermärchen“ kann er erzählen. Nicht nur für Kinder. Oder solche aus früheren Zeiten....

Kleine Apothekengeschichten:

… ein unglückliches Apothekerleben….

Apotheken waren von jeher auch Stätten der Versuchung für Menschen mit Drogenproblemen. Trotz strenger Kontrollen konnte nicht jeder widerstehen. So erging es auch Apotheker W., dem Sohn des Stadtpfarrers W. Er führte die Apotheke seit 1927, die damals im Besitz der Erben von Apotheker Greuel war. 1929 berichtete ein Zeuge dem Bezirksamt, dass W. schon 1923/4 aus seiner Gehilfenzeit in der Bruchsaler Stadtapotheke „Knall und Fall“ entlassen wurde. 

In Gochsheim „zeigten sich bei ihm die Wirkungen von Alkoholmißbrauch und Morphinismus“. Seine Geschäftsführung sei „bedenklich“, er gäbe andere als die im Rezept verordneten Medikamente aus und sei mehr im Wirtshaus als am Arbeitsplatz zu finden. Das trug ihm den Spitznamen „Adler-Apotheker“ ein. Apotheker W. wurde schließlich untragbar und der schon 65jährige Jakob Gieser übernahm die Apotheke.

(Generallandesarchiv Karlsruhe, 344-4269)

(für die „Eingeweihten“: Apotheker Heinrich Weiser war der Sohn vom Emil Weiser, Stadtpfarrer, der 1908 eine kurze Ortsgeschichte  verfasste. Was weiter mit ihm passiert, ist unklar. Er hatte aber eine in Mecklenburg verheiratete Geliebte, wie der Zeuge Dr. Leitz kritisch vermerkt, und könnte dorthin gegangen sein.)

Siegrid Gensichen, Heidelberg